Hundertwasser Künstler
Friedensreich Hundertwasser, mit bürgerlichem Namen Friedrich Strohwasser, wurde 1928 in Wien geboren und verstarb im Jahre 2000 auf einer seiner zahlreichen Reisen. Bereits seit frühester Jugend war Hundertwasser als bildender Künstler künstlerisch aktiv. In den 50ger Jahren des vergangenen Jahrhunderts fanden seine ersten bedeutsamen Ausstellungen in Wien, dann in Mailand und Paris statt. Im Jahre 1961 wurde ihm bei der internationalen Kunstausstellung in Tokio der Mainichi Preis überreicht. Trotz seiner großen Weltoffenheit, die der Künstler durch seine vielen Reisen, auf denen er zahlreiche Sprachen erlernte, bekundete, zog sich der vielseitige Kunstschaffende privat 1964 in eine nur spärlich besiedelte Waldgegend in Niederösterreich zurück. Im gleichen Jahr wurden Werke seiner Malerei auf der Dokumenta 3 in Kassel erfolgreich ausgestellt. In der Folgezeit machte der berühmte Künstler nicht nur durch seine Malerei auf sich aufmerksam. Er entwarf Briefmarken und wandte sich vermehrt auch der Architektur zu. So gestaltete er Anfang der 80er Jahre eine Fabrikfassade in Selb. Kurz darauf wurde der Grundstein für das erste Hundertwasser-Haus in Wien gelegt, das 1985 bezogen werden konnte. In der Folgezeit schuf der vielseitige Künstler Architekturbeispiele in seinem Heimatland Österreich, der Schweiz, Deutschland, den USA, in Japan und in Neuseeland.
Zu seinen herausragenden Architekturwerken gehören unter anderem das Ronald Mc Donald Haus in Essen, der Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen, die Hundertwasserschule in Wittenberg, eine Markthalle in der Schweiz, sowie der Österreichbrunnen in Zell am See. Durch die eigenwillige architektonische Gestaltung erreichten sein Name und sein Schaffen einen hohen Bekanntheitsgrat in breiten Bevölkerungsschichten. Die Bauwerke zeichnen sich durch eine sehr farbige Gestaltung aus, sind von, teils widersprüchlicher Formenvielfalt und Verschachtelung und erteilten seinerzeit der allgemein üblichen Blockbauweise und der herkömmlichen Architektur eine Abfuhr. Mit der Gestaltung der eigenwilligen, fröhlichen und künstlerisch formenreichen Wohnhäuser wurden neue Aspekte der Wohnkultur gesetzt, deren Anregungen und Ideen ihn überleben.
Die Malerei von Friedensreich Hundertwasser ist, wie die Architektur, von klaren, aber eigenwilligen Formen und eindringlichen Strukturen beherrscht. Bestechend ist bei allen Kunstwerken sein hohes Maß an farblicher Gestaltung. Sein letztes, unvollendetes Bild, mit dem Namen „Rauch in grün“ ist neben vielen anderen in der ständigen Ausstellung seiner Werke im Kunsthaus Wien zu sehen.